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Zentrierung frühkindlicher Reflexe

Reflexe prägen das Leben. Und das von Konzeption bis ins hohe Alter

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Quelle: Fotolia, lizenzfrei
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Anwendungsbereich und WARUM?:

Zusätzlich und ergänzend zur Osteopathie arbeite ich mit Reflexzentrierung nach KinFlex® und Reflexbalancierung nach Libra® (siehe folgende Seiten) und den Zentrierungsübungen nach dem Balance HIRO® Konzept von Frau Bärbel Hölscher (https://kinesiologie-muenster.de), die ich Ihnen in meiner Praxis zeigen kann.

Balance HIRO® ist ein, von Frau Hölscher erarbeitetes Konzept, welches einfache, aber sehr effektive Übungen beinhaltet. Die Übungen helfen dem Körper in die Zentrierung zu kommen. Nach Erkenntnis von Frau Hölscher können nur in der Zentrierung (!!)  motorische Restreaktionen frühkindlicher Reflexe gemildert und der Abbau der Restreaktionen und somit die Zentrierung gefördert werden. 

HIRO steht als Akronym für Human Integrated Reflex Organsation

WARUM? Zeitlebens sucht der Mensch nach „seiner Mitte“ und danach, wie er sein Potential optimal ausschöpfen kann.

Im Folgenden möchte ich Ihnen rudimentär, aber verständlich darstellen, warum es für Ihr Baby, Ihr Kind und Sie sehr sinnvoll sein kann, Zentrierungsübungen, Reflexzentrierung und/oder Reflexbalancierung durchzuführen

Frühkindliche Reflexe:

Ein Reflex ist eine unbewusste Muskelreaktion auf einen sensorischen Stimulus d.h. der über Sinne empfangen wird. Frühkindliche Reflexe – im englischen: „primitive reflexes“ – übernehmen überlebenswichtige Funktionen. Sie werden zur Geburt benötigt, sie helfen beim Suchen der Brust der Mutter, dem Saugen, dem Schlucken, etc. – und helfen dem Säugling bei der Reifung bis zur Aufrichte und teils darüber hinaus. Um die 25 Reflexe arbeiten gemeinsam im Verbund.

Frühkindliche Reflexe sind daher sehr wichtig, aber nach einer naturmäßig vorgegeben Zeit (Waltezeit) sollte der jeweilige Stimulus den Reflex im Optimalfall nicht mehr auslösen, da während der Waltezeit eine Reifung des Gehirns statt gefunden hat und dieser dann nicht mehr benötigt wird. Es kommt zu einer willentlichen und nicht einer reflexhaften Steuerung der Bewegung. 

Es kann jedoch aus ganz unterschiedlichen Gründen passieren, dass Reflexe „aktiv“ bleiben und dadurch unbewußte motorische Bewegungen (Restreaktionen) hervorrufen. Dies ist bei vielen Menschen zu beobachten und mittlerweile der „Normalfall“ – allerdings nicht der Optimalfall. Gründe für das aktiv bleiben sind sehr unterschiedlich (Probleme in der Schwangerschaft, Kaiserschnittgeburten, Einsatz von Hilfsmitteln während einer vahinalen Geburt, etc.). Wichtig zu wissen ist, dass Reflexreaktionen ein Leben lang aktiv bleiben – sie „verwachsen“ sich nicht! 

Der Körper versucht die Restreaktionen in Form von Kompensationsstrategien in Schach zu halten – ein hyper- oder hypotoner Muskeltonus (erhöhte bzw. vermindert Muskelanspannung) mit all seinen Auswirkungen auf Gelenke, Faszien, Organe, die emotionale Organisation eines Individuums, etc. ist die Folge. Neben einem fehlenden „Normotonus“ (normale Muskelanspannung) wird dem Körper viel Kraft für das Aufrechterhalten der Kompensation abgezwackt. Wichtig zu wissen ist, dass Kompensationsstrategien im Laufe des Lebens nachlassen, da unsere Körperkraft nachlässt.

Die Auswirkungen sind sehr vielfältig, zumal die Reflexbelastung d.h. wie viele Reflexe wie stark noch aktiv sind (Reflexbelastung), sehr individuell sind. 

Folgende Auswirkungen können Beispiele für nicht hinreichend abgelöste Reflexe sein: 

  • Neigung zu Infekten, Immunschwäche
  • Artikulations- und Sprachprobleme
  • Aufmerksamkeitsdefizite, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche
  • unkoordinierte Körperhaltung in Fein- und Grobmotorik, schlaffer oder steifer Muskeltonus, Haltungsschäden, Zehenspitzengang, Schmerzen im Bewegungsapparat
  • Bettnässen über das übliche Maß hinaus
  • Ängste, Phobien
  • schwieriges In-Beziehung-treten, niedriges Selbstwertgefühl
  • niedrige Frustrationstoleranz, Aggression
  • Lernschwierigkeiten, Dyskalkulie, Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie 
  • Probleme in Übergangssituationen/Verlassen der Routine
  • und vieles mehr
 
Klar wird: Je zentrierter der Körper ist, desto weniger Schwierigkeiten stehen im Wege. 
Die frühkindliche Reflexentwicklung ist daher das FUNDAMENT des Lebens! Es ist daher für jeden wichtig in Zentrierung zu kommen und je höher die Reflexbelastung eine tiefgreifende Unterstützung.
 

Ablauf:

Je nach Alter des Klienten wähle ich zwischen dem Zeigen der Zentrierungsübungen oder der Methode nach KinFlex®, welche auf der folgenden Seite vorgestellt wird. Dies ist individuell. 

Folgendes lässt sich grundlegend sagen: 

Mir ist es ein großes Anliegen, Säuglinge und Babys vom ersten Tag an zu begleiten. In der Entwicklung im ersten Lebensjahr kann man sehr präzise auf die Reflexentwicklung und die dann daraus resultierende Integration achten. Den Eltern kann gezeigt werden auf was sie selbst achten können und sollten. Die Anfangszeit entscheidet sehr differenziert über die weitere Reflexbelastung, die so gering wie möglich gehalten werden sollte und legt das Fundament. Ist erkennbar, dass ein Reflex nicht hinreichend zur Integration kommt, sollte sobald wie möglich eingegriffen werden!

Mit Kindern im Kindergarten und Grundschulalter kann optimal mit KinFlex® geholfen werden, während den Eltern beispielsweise die Zentrierungsübungen gezeigt werden. 

Teenagern, jungen Erwachsenen und  Erwachsenen stehen beide Möglichkeiten offen. Sowohl die Zentrierungsübungen, als auch KinFlex® haben die Zentrierung im Fokus (es wird NIEMALS ein Reflex ausgelöst!!) – je nach Wunsch und Möglichkeit des Klienten wird entschieden, welches die optimale Unterstützung ist! Näheres bespreche ich gern mit Ihnen selbst!

Zur Information: Frühkindliche Reflexe können auch Reiter beeinträchtigen. Wenn Ihnen folgende Situationen bekannt sind, könnte eine Zentrierung sinnvoll sein: Das Reiten eines anderen Pferdes löst Unwohlsein aus. Höhe macht Angst. Ihr Reitlehrer stellt eine „Schiefhaltung“ oder ähnliche Haltungsproblematik fest. Die Angst vor Stürzen und Verletzungen steht oft im Vordergrund. Unkontrolliertes Verhalten des Pferdes bereitet Sorge. Prüfungssituationen sind mit Druck verbunden. Ein schwacher Muskeltonus, eine verkrampfte Hand- und Zügelhaltung, Konzentrations- und Koordinationsprobleme, Nervosität, das Reiten auf einer (linker oder rechter) Hand, bereitet Schwierigkeiten. 

Hinweise:

Als Reflextherapeutin arbeiten wir im Bereich der Reflexunterstützung als Selbstständige Trainer*innen/Therapeut*innen und nicht als Arzt oder Heilpraktiker*innen. Die angebotenen Leistungen sind keine Behandlungen im medizinischen und naturheilkundlichen Sinn, sondern dienen ausschließlich der Gesundheitsförderung, Persönlichkeitsentwicklung, sowie der neuronalen Schulreife. Die Inanspruchnahme der angebotenen Leistungen ersetzt keinesfalls den Besuch/die Behandlung bei Arzt, Heilpraktiker und/oder eingetragenen medizinischen Therapeuten. Es werden keine Diagnosen gestellt, kein Heilversprechen gegeben, keine Medikamente verabreicht oder empfohlen, primär keine Leiden mit medizinischem Erfordernis behandelt. Für einen gesunden Menschen stellt die Reflextherapie kein Risiko dar. Bei vorliegenden Diagnosen ist eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erforderlich. Bitte informieren Sie mich über die gesundheitliche Situation, ärztliche, heilpraktische, psychologische, psychiatrische oder sonstige Behandlung und Diagnosen, sowie aktuelle Medikamenteneinnahme.

 

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, freue mich auf ein Kennen lernen!  Weiterführenden Informationen finden Sie auch unter https://kinesiologie-muenster.de oder www.kinflex.de